Vielfalt und Sichtbarkeit in der Buchbranche: Ein Gespräch mit Norma Schneider und Jana Lissek**

Norma Schneider und Jana Lissek sind zwei engagierte Persönlichkeiten, die sich auf unterschiedliche Weisen in die Welt der Bücher und Literatur eingefunden haben. Trotz ihrer verschiedenen Hintergründe und Erfahrungen eint sie eine klare Überzeugung: Die Buchbranche benötigt dringend mehr Sichtbarkeit, Diversität und eine stärkere Zusammenarbeit. In einem Livestream-Gespräch teilen sie ihre Gedanken über wegweisende Lebensentscheidungen, die Herausforderungen von Sprachgrenzen, die Bedeutung politischer Verantwortung sowie die literarischen Werke, die sie nachhaltig beeinflusst haben.

Literature advertisement

Der Mann, der Wunder vollbringen konnte und Der Maschinenmensch von Ardathia / Der Todesstaub / Der Gesandte der Aliens von H.G. Wells, Francis Flagg, Arthur Leo Zagat, Malcolm Jameson

Die Titel-Geschichte ist ein Beispiel für die große zeitgenössische Fantasy.Sie stellt als Fantasy-Prämisse (einen Zauberer mit enormer, praktisch unbegrenzter magischer Kraft) nicht in eine exotische, halbmittelalterliche Kulisse, sondern in den tristen Routinealltag des Londoner Vorstadtlebens, die dem Autor Wells selbst sehr vertraut ist.
In einem englischen Wirtshaus behauptet George McWhirter Fotheringay während einer Auseinandersetzungenergisch die Unmöglichkeit von Wundern. Zur Demonstration lässt Fotheringay zu seinem eigenen Erstaunen eine Öllampe kopfüber brennen. Seine Bekannten halten es für einen Trick und lehnen seine Vorführung schnell ab.
Fotheringay erforscht nun seine neue Macht. Nachdem er seine täglichen Aufgaben als Büroangestellter auf magische Weise erledigt hat, geht Fotheringay früh in einen Park, um weiter zu üben. Er begegnet einem örtlichen Wachtmeister. In der darauf folgenden Auseinandersetzung schickt Fotheringay den Polizisten unbeabsichtigterweise in den Hades. …
Die Idee der Geschichte diente dem Regisseur Terry Jones als Grundlage für seinen Film Absolutely Anything aus dem Jahr 2015.
Insgesamt vier erstaunliche Geschichten von den großen Pionieren der modernen Science-Fiction-Literatur in neuer Übersetzung, die es wert sind zu lesen.

Hier geht es weiter …

Norma Schneider hat ihren Weg in die Buchbranche auf eine sehr individuelle Art und Weise geebnet. Ihre Erfahrungen und Perspektiven spiegeln die Vielfalt der Stimmen wider, die in der Literatur oft unterrepräsentiert sind. Sie betont, wie wichtig es ist, dass mehr verschiedene Perspektiven Gehör finden, um ein umfassenderes Bild der Gesellschaft zu vermitteln. Schneider ist überzeugt, dass eine breite Palette an Stimmen nicht nur für die Leser bereichernd ist, sondern auch für die Autoren selbst. Durch den Austausch und die Zusammenarbeit verschiedener kultureller Hintergründe können tiefere Einblicke in die menschliche Erfahrung gewonnen werden.

Jana Lissek hingegen hat einen anderen beruflichen Hintergrund, der sie ebenfalls zur Literatur geführt hat. Ihre Reise in die Buchbranche ist geprägt von der Überzeugung, dass Bücher Macht haben. Sie spricht über die Verantwortung, die Autoren und Verlage tragen, um bedeutungsvolle Geschichten zu erzählen, die nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen und gesellschaftliche Themen ansprechen. Lissek plädiert dafür, dass die Branche sich aktiv für Diversität einsetzt, um sicherzustellen, dass alle Stimmen gehört werden und dass die Literatur ein Spiegelbild der vielfältigen Gesellschaft ist, in der wir leben.

Im Livestream diskutieren die beiden Frauen über die Herausforderungen, die mit Sprachgrenzen und kulturellen Unterschieden verbunden sind. Schneider und Lissek sind sich einig, dass Sprache eine entscheidende Rolle spielt, wenn es darum geht, Geschichten zu erzählen und zu verstehen. Sie erörtern, wie wichtig es ist, Sprachbarrieren abzubauen und den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen zu fördern. Ihre eigene Erfahrung zeigt, dass Literatur eine Brücke zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft sein kann, indem sie gemeinsame Themen und Werte in den Vordergrund stellt.

Ein weiterer zentraler Punkt des Gesprächs ist die politische Verantwortung, die mit dem Schreiben und Verlegen von Büchern einhergeht. Beide Frauen sind der Meinung, dass Autoren und Verlage eine wichtige Rolle dabei spielen, gesellschaftliche Missstände anzuprangern und Veränderungen anzustoßen. Sie ermutigen ihre Kollegen, mutig zu sein und auch schwierige Themen anzusprechen, um das Bewusstsein in der Gesellschaft zu schärfen. Literatur kann, so betonen sie, ein Katalysator für Veränderungen sein, indem sie Menschen dazu anregt, über ihre eigenen Überzeugungen nachzudenken und sich mit den Problemen der Welt auseinanderzusetzen.

Inmitten dieser tiefgreifenden Diskussionen finden Schneider und Lissek auch Raum, um über die Bücher zu sprechen, die sie in ihrem Leben geprägt haben. Diese Werke haben nicht nur ihre Sichtweisen beeinflusst, sondern auch ihre Entscheidungen und Motivationen in der Buchbranche. Sie teilen persönliche Anekdoten über Bücher, die sie gelesen haben und die sie inspiriert haben, in der Literatur aktiv zu werden. Diese Geschichten verdeutlichen die Kraft der Literatur und ihre Fähigkeit, Menschen zu verbinden.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Livestream mit Norma Schneider und Jana Lissek nicht nur ein Dialog über persönliche Erfahrungen und Herausforderungen ist, sondern auch ein Aufruf zur Veränderung innerhalb der Buchbranche. Ihre Überzeugung von der Notwendigkeit von Sichtbarkeit, Diversität und Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiveren und repräsentativeren Literaturwelt. Indem sie ihre Stimmen erheben und ihre Erfahrungen teilen, tragen sie dazu bei, den Weg für zukünftige Generationen von Autoren und Lesern zu ebnen.