Jörg Isermeyer wird mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis ausgezeichnet**

Am Montag, den 24. November, wurde Jörg Isermeyer für sein Jugendbuch „Egal war gestern“ mit dem renommierten Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendliteratur geehrt. Diese Auszeichnung würdigt nicht nur die literarische Qualität des Werkes, sondern auch die bedeutende Thematik, die es behandelt. In seiner Erzählung gelingt es Isermeyer, das Phänomen der sozialen Medien auf eine verständliche und humorvolle Weise für Jugendliche zu vermitteln. Gleichzeitig wird jedoch auch auf die schmerzhaften und oft tragischen Aspekte dieser digitalen Welt hingewiesen.

Der Preisträger hat sich in seinem Roman mit den Herausforderungen und Verlockungen auseinandergesetzt, die die Nutzung sozialer Netzwerke mit sich bringt. Für viele Jugendliche sind Plattformen wie Instagram, TikTok und Snapchat nicht nur Kommunikationsmittel, sondern auch Orte der Identitätsfindung und Selbstinszenierung. Isermeyer gelingt es, diese Facetten in seinem Buch so darzustellen, dass sie sowohl unterhaltsam als auch nachdenklich stimmen. Durch humorvolle Dialoge und lebendige Charaktere spricht er die Leser:innen direkt an und lädt sie ein, über ihre eigenen Erfahrungen in der digitalen Welt nachzudenken.

Die Jury begründete die Entscheidung zur Preisverleihung damit, dass Isermeyers Werk nicht nur unterhaltsam sei, sondern auch wichtige gesellschaftliche Themen aufgreife. In einer Zeit, in der soziale Medien einen immer größeren Einfluss auf das Leben junger Menschen haben, ist es von entscheidender Bedeutung, diese Entwicklungen kritisch zu hinterfragen. Der Autor schafft es, die Leser:innen auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen der Online-Welt mitzunehmen, ohne dabei den Humor aus den Augen zu verlieren. So gelingt es ihm, eine Balance zwischen kritischer Reflexion und ansprechender Unterhaltung zu finden.

Ein zentrales Thema in „Egal war gestern“ ist die Frage der Selbstwahrnehmung und des Drucks, der durch die ständige Vergleichbarkeit in sozialen Medien entstehen kann. Viele Jugendliche fühlen sich gezwungen, ein perfektes Bild von sich selbst zu präsentieren, was zu einem verzerrten Selbstbild und zunehmend zu psychischen Belastungen führen kann. Isermeyer thematisiert diese Problematik, ohne dabei den Zeigefinger zu heben. Vielmehr regt er dazu an, über den eigenen Umgang mit sozialen Medien nachzudenken und sich der eigenen Werte bewusst zu werden.

Eine weitere Stärke des Buches ist die vielschichtige Charakterentwicklung. Die Protagonisten sind nicht nur Symbole für die verschiedenen Facetten der digitalen Welt, sondern auch authentische Jugendliche mit ihren eigenen Träumen, Ängsten und Herausforderungen. Diese Tiefe macht es den Leser:innen leicht, sich mit ihnen zu identifizieren und ihre Geschichten nachzuvollziehen. Isermeyers Schreibstil ist lebendig und ansprechend, was das Buch zu einem fesselnden Leseerlebnis macht.

Die Auszeichnung mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis ist nicht nur eine Anerkennung für Isermeyers schriftstellerisches Talent, sondern auch für sein Engagement, wichtige Themen für junge Menschen aufzugreifen. Der Preis trägt dazu bei, die Diskussion über die Rolle von Literatur in der Gesellschaft und deren Fähigkeit, gesellschaftliche Fragen aufzugreifen, zu fördern.

Abschließend lässt sich sagen, dass Jörg Isermeyer mit „Egal war gestern“ ein Werk geschaffen hat, das sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt. Die Auszeichnung mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis ist eine verdiente Würdigung seines Schaffens und seiner Fähigkeit, komplexe Themen auf eine zugängliche Weise zu präsentieren. Seine Geschichte ist ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte über die Herausforderungen und Chancen der digitalen Welt für die Jugend.