Sabine Haupts literarische Neugestaltungen: Ein Blick auf ihre Werke**

Die Autorin und Literaturwissenschaftlerin Sabine Haupt hat kürzlich zwei bedeutende Werke veröffentlicht: ihren neuen Roman mit dem Titel „Bienenkönigin. Blau Kreise“ sowie den von ihr herausgegebenen Sammelband „Wege durch finstere Zeiten. Afghanische und Schweizer Texte über Flucht und Asyl“. Diese Neuerscheinungen zeigen nicht nur ihr literarisches Talent, sondern auch ihr Engagement für soziale Themen, insbesondere in Bezug auf Flucht und Asyl.

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Das Kristall-Ei und Eine Terrornacht / Operation in der vierten Dimension / In der Raumzeit verirrt von H.G. Wells, Miles J. Breuer, Arthur Leo Zagat

Dieses Buch enthält unter anderem eine gewaltige Geschichte von einem der größten Wissenschaftsautoren. Es ist eine Geschichte, die Sie bis zum Ende raten lässt – eine Geschichte, die Ihnen noch viele Jahre später in Erinnerung bleiben wird. Wells‘ Vorstellungskraft irrt nicht ziellos umher – er kennt seine Wissenschaft – und während die Geschichte auf den ersten Blick vielleicht allzu fantastisch erscheint, so kann doch niemand wissen, ob sie in wenigen Jahrzehnten nicht recht harmlos und alltäglich erscheinen wird.
Wenn eine Zivilisation auf einer anderen Welt irgendwann mit uns kommunizieren wollte, gäbe es vielleicht tausende, für uns ungeahnte Methoden, mit denen dies erreicht werden könnte. Die Kristall-Ei-Methode, die Wells in dieser Geschichte verwendet, könnte eine davon sein. Wir, die wir an die heutigen Kommunikations-Medien gewöhnt sind und mit einem Smartphone Stimmen aus dem Äther holen, werden nicht glauben, dass das Kristall-Ei irgendwann einmal nicht zu verwirklichen wäre.
Insgesamt vier erstaunliche Geschichten von den großen Pionieren der mdernen Science-Fiction-Literatur in neuer Übersetzung, die es wert sind zu lesen.

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Im dunkelsten Afrika

Im Sudan, der ab 1821 unter die Herrschaft der osmanischen Vizekönige von Ägypten gekommen war, brach 1881 der Mahdiaufstand aus. Nach dem Abzug der anglo-ägyptischen Truppen aus dem Sudan behauptete sich der deutsche Forscher Emin-Pascha als Gouverneur der südlichsten Provinz des Sudan Äquatoria.
Emin-Pascha, bürgerlich Eduard Schnitzer, schrieb einen Brief an die Times, in dem er um Hilfe bat. Die Empathie in der britischen Bevölkerung führte dazu, dass rasch die finanziellen Mittel für eine Expedition zur Befreiung Emin-Paschas aufgebracht wurden.
Der Afrikaforscher Henry M. Stanley wurde beauftragt, die Expedition zu leiten. Ob und wie es Stanley gelang Emin-Pascha zu retten und welche Abenteuer er auf seiner Expedition erlebte, das beschreibt der Autor Stanley in diesem Buch.

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Im Roman „Bienenkönigin. Blau Kreise“ präsentiert Haupt eine komplexe und vielschichtige Erzählung, die sich auf zwei verschiedene Handlungsebenen entfaltet. Die Protagonistin ist eine Historikerin im etwas fortgeschritteneren Alter, die in der Vergangenheit für die UNESCO gearbeitet hat. Nach einem scheinbar einschneidenden Lebensereignis zieht sie sich in ein abgelegenes blaues Haus im französischen Zentralmassiv zurück. Hier lebt sie in der Nähe eines Imkers, der eine besondere Art von Bienen, die sogenannten „blauen Blutbienen“, züchtet. Der Roman verbindet Elemente der Science-Fiction mit dem Flair eines Schauerromans, während er gleichzeitig tief in die Wissenschaftsgeschichte der Frühaufklärung eintaucht. Haupt nutzt zahlreiche historische und literarische Anspielungen, um die Erzählung zu bereichern und den Leser zum Nachdenken anzuregen.

Neben der fesselnden Handlung ist es auch die stilistische Vielfalt, die den Roman auszeichnet. Haupt experimentiert mit der Narration und wechselt zwischen verschiedenen Erzählperspektiven, was dem Leser ermöglicht, die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Diese Technik verstärkt die Tiefe der Charaktere und lässt den Leser intensiver in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen. Die Atmosphäre des Buches ist durchdrungen von einer leichten Melancholie, die den Konflikten und Herausforderungen der Protagonistin eine besondere Resonanz verleiht.

Parallel zu ihrem literarischen Schaffen engagiert sich Sabine Haupt auch aktiv in sozialen Fragen. Sie setzt sich seit vielen Jahren für afghanische Intellektuelle und deren Familien ein, die unter dem Regime der Taliban leiden. Diese Arbeit hat nicht nur zu zahlreichen erfolgreichen Asylverfahren in der Schweiz geführt, sondern auch zu dem Sammelband „Wege durch finstere Zeiten“, den sie herausgegeben hat. In diesem Buch kommen nicht nur Haupts Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu Wort, sondern auch geflüchtete Afghaninnen und Afghanen, die ihre Geschichten und Erfahrungen teilen. Diese Stimmen sind von unschätzbarem Wert, da sie einen direkten Einblick in die Herausforderungen und Traumata bieten, die mit Flucht und Asyl verbunden sind.

Der Sammelband ist nicht nur ein wertvolles Zeugnis der aktuellen Situation in Afghanistan, sondern auch ein Appell an die Gesellschaft, sich mit den Themen Flucht und Asyl auseinanderzusetzen. Die Beiträge sind vielfältig und spiegeln die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen der Autorinnen und Autoren wider. Haupt hat es geschafft, eine Plattform zu schaffen, die es diesen oft übersehenen Stimmen ermöglicht, gehört zu werden.

Insgesamt zeigen die neuesten Werke von Sabine Haupt, wie sie ihre literarischen Fähigkeiten mit einem tiefen sozialen Engagement kombiniert. Ihre Fähigkeit, komplexe Themen in fesselnde Geschichten zu verweben, macht sie zu einer herausragenden Stimme in der zeitgenössischen Literatur. Sowohl „Bienenkönigin. Blau Kreise“ als auch „Wege durch finstere Zeiten“ laden die Leserinnen und Leser ein, sich mit wichtigen Fragen der Menschheit auseinanderzusetzen und sich mit den Schicksalen anderer Menschen zu identifizieren. Haupts Werke sind somit nicht nur unterhaltsam, sondern auch von großer gesellschaftlicher Relevanz. Sie zeigen, wie Literatur als Medium genutzt werden kann, um über die Grenzen der Fiktion hinaus zu reflektieren und einen Dialog über drängende Fragen unserer Zeit zu eröffnen.