Strategien zur Buchauswahl für lesefaule Kinder: Tipps von Thea Wittmann**

Wenn Eltern oder Verwandte auf der Suche nach einem passenden Buch für ein achtjähriges Kind sind, das wenig Interesse am Lesen zeigt, stehen sie oft vor einer Herausforderung. Wie kann man ein Buch finden, das das Kind anspricht und vielleicht sogar das Interesse am Lesen weckt? Thea Wittmann, eine Expertin auf diesem Gebiet, hat einige wertvolle Ratschläge parat, die dabei helfen können, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Zunächst einmal ist es wichtig, die Vorlieben des Kindes zu verstehen. Was interessiert das Kind außerhalb von Büchern? Hat es eine Leidenschaft für Tiere, Sport, Abenteuer oder bestimmte Filme und Serien? Diese Interessen können als Anhaltspunkt dienen, um geeignete Bücher zu finden. Wenn ein Kind beispielsweise ein großer Fan von Dinosauriern ist, könnten Bilderbücher oder Sachbücher zu diesem Thema eine gute Wahl darstellen. Solche Bücher sind oft mit vielen Illustrationen versehen, was das Lesen unterhaltsamer macht und das Kind visuell anspricht.

Ein weiterer Ansatz besteht darin, Bücher auszuwählen, die interaktive Elemente enthalten. Pop-up-Bücher, Rätsel oder Bücher mit Klappen und Überraschungen können die Neugier eines Kindes wecken und die Interaktivität fördern. Diese Form des Lesens wird oft als weniger einschüchternd empfunden, da sie spielerische Elemente integriert und das Kind aktiv in den Lesprozess einbezieht. Auch Comics oder Graphic Novels sind hervorragende Alternativen, die durch ihre anschauliche Gestaltung und die Kombination von Text und Bildern das Interesse steigern können.

Zusätzlich empfiehlt Wittmann, Bücher zu wählen, die kurze Kapitel oder Abschnitte beinhalten. Kinder, die nicht gerne lesen, empfinden lange Texte oft als überwältigend. Ein Buch mit vielen kurzen Geschichten oder Kapiteln kann das Kind dazu ermutigen, immer wieder neue Abschnitte zu lesen und so das Gefühl der Erfüllung zu erleben, wenn es ein Kapitel oder eine Geschichte abgeschlossen hat. Diese Erfolge, so klein sie auch sein mögen, können dazu beitragen, das Selbstvertrauen des Kindes im Lesen zu stärken.

Ein weiterer hilfreicher Tipp von Wittmann ist, das gemeinsame Lesen zu fördern. Eltern oder Geschwister können sich abwechselnd beim Vorlesen beteiligen. Dies schafft nicht nur ein Gefühl der Gemeinschaft, sondern ermöglicht es dem Kind auch, seine eigenen Gedanken und Fragen einzubringen. Diese Interaktion kann das Lesen zu einer positiven Erfahrung machen, die das Kind motiviert, selbstständig zu lesen. Auch das Einführen von Lesepausen kann helfen, indem man nach jedem Kapitel diskutiert, was passiert ist, oder Vermutungen über die nächsten Entwicklungen anstellt.

Die Auswahl der richtigen Atmosphäre ist ebenfalls entscheidend. Ein gemütlicher Leseplatz, vielleicht mit Kissen und einer warmen Decke, kann das Kind dazu einladen, mehr Zeit mit Büchern zu verbringen. Wenn das Lesen in einem angenehmen Umfeld stattfindet, wird es eher als entspannende Aktivität wahrgenommen und nicht als lästige Pflicht.

Darüber hinaus kann es auch hilfreich sein, das Kind in die Auswahl einzubeziehen. Gehen Sie gemeinsam in eine Buchhandlung oder Bibliothek und lassen Sie das Kind selbständig nach Büchern suchen. Vielleicht entdeckt es etwas, das es anspricht, und hat dann einen stärkeren Anreiz, es auch zu lesen. Es ist wichtig, dass das Kind das Gefühl hat, eine Wahl zu treffen und nicht einfach etwas übergestülpt zu bekommen.

Abschließend lässt sich sagen, dass es viele Wege gibt, ein nicht lesebegeistertes Kind an Bücher heranzuführen. Mit den richtigen Tipps und einer einfühlsamen Herangehensweise kann das Interesse am Lesen geweckt werden. Thea Wittmanns Ratschläge sind eine ausgezeichnete Grundlage, um die Freude am Lesen zu fördern und das Kind auf eine spannende literarische Entdeckungsreise mitzunehmen.