Am vergangenen Freitag fand ein bemerkenswerter literarischer Abend statt, an dem die Themen Vielfalt und Queerness im Mittelpunkt standen. Die Veranstaltung, die unter dem Titel „Pride Apéro“ stattfand, wurde von Karin Schmidt-Friderichs, der Vorsteherin des Börsenvereins, eröffnet. Mit einem eindringlichen Appell stellte sie klar, dass es an diesem Abend darum ging, Themen, die oft im Schatten stehen, ins Licht zu rücken und die Bedeutung von Sichtbarkeit in der Gesellschaft hervorzuheben.
Das Kristall-Ei und Eine Terrornacht / Operation in der vierten Dimension / In der Raumzeit verirrt von H.G. Wells, Miles J. Breuer, Arthur Leo Zagat
Dieses Buch enthält unter anderem eine gewaltige Geschichte von einem der größten Wissenschaftsautoren. Es ist eine Geschichte, die Sie bis zum Ende raten lässt – eine Geschichte, die Ihnen noch viele Jahre später in Erinnerung bleiben wird. Wells‘ Vorstellungskraft irrt nicht ziellos umher – er kennt seine Wissenschaft – und während die Geschichte auf den ersten Blick vielleicht allzu fantastisch erscheint, so kann doch niemand wissen, ob sie in wenigen Jahrzehnten nicht recht harmlos und alltäglich erscheinen wird.
Wenn eine Zivilisation auf einer anderen Welt irgendwann mit uns kommunizieren wollte, gäbe es vielleicht tausende, für uns ungeahnte Methoden, mit denen dies erreicht werden könnte. Die Kristall-Ei-Methode, die Wells in dieser Geschichte verwendet, könnte eine davon sein. Wir, die wir an die heutigen Kommunikations-Medien gewöhnt sind und mit einem Smartphone Stimmen aus dem Äther holen, werden nicht glauben, dass das Kristall-Ei irgendwann einmal nicht zu verwirklichen wäre.
Insgesamt vier erstaunliche Geschichten von den großen Pionieren der mdernen Science-Fiction-Literatur in neuer Übersetzung, die es wert sind zu lesen.
In einer anregenden Diskussion, die von der Leidenschaft für Literatur und dem Engagement für gesellschaftliche Themen geprägt war, trat die Börsenvereinsvorsteherin in den Dialog mit dem Autor Marcello Liscia und dem hessischen Minister Timon Gremmels. Beide Gesprächspartner brachten ihre eigenen Perspektiven und Erfahrungen in die Diskussion ein, was zu einem tiefgehenden Austausch über die Herausforderungen und Chancen führte, die die queere Community in der heutigen Zeit erlebt.
Karin Schmidt-Friderichs betonte in ihrer Einleitung die Notwendigkeit, Vielfalt in allen ihren Facetten zu feiern und sichtbar zu machen. Sie wies darauf hin, dass dies nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit ist, sondern auch eine Bereicherung für die gesamte Gesellschaft darstellt. Verschiedene Lebensrealitäten und Identitäten sind nicht nur akzeptabel, sondern sollten aktiv gefördert und gewürdigt werden. Der Pride Apéro diente als Plattform, um genau diese Botschaft zu verbreiten und die Wichtigkeit von Solidarität und Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft zu betonen.
Marcello Liscia, bekannt für seine literarischen Werke, die oft die Themen Identität und Zugehörigkeit behandeln, teilte während seiner Rede persönliche Geschichten und Einblicke in seine kreative Arbeit. Er verdeutlichte, wie wichtig es ist, queere Stimmen in der Literatur zu hören und zu lesen, da sie das Potenzial haben, das Bewusstsein zu schärfen und Empathie zu fördern. Liscia ermutigte die Anwesenden, die Vielfalt der Perspektiven zu schätzen und wie diese Perspektiven die Literatur bereichern können. Seine Worte fanden großen Anklang im Publikum, das durch seine Leidenschaft und Authentizität inspiriert wurde.
Timon Gremmels, der als hessischer Minister an der Diskussion teilnahm, ergänzte die Gespräche mit einem politischen Blickwinkel. Er sprach über die Verantwortung von Politikern, die Rechte und Freiheiten der queeren Community zu schützen und zu fördern. Gremmels betonte, dass Vielfalt nicht nur ein gesellschaftliches Ideal, sondern auch eine politische Notwendigkeit ist. Er setzte sich dafür ein, dass zukünftige Generationen in einer Welt leben sollten, in der Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern gefeiert wird. Seine Ansichten spiegelten den Willen wider, durch gesetzliche Rahmenbedingungen eine inklusive Gesellschaft zu schaffen.
Der Pride Apéro war nicht nur eine Veranstaltung, sondern ein Aufruf zur Aktion und zur Reflexion über die eigene Rolle in der Gesellschaft. Die anwesenden Gäste wurden ermutigt, sich aktiv für die Rechte von Minderheiten einzusetzen und sich solidarisch mit der queeren Community zu zeigen. Der Abend endete mit einem Gefühl der Hoffnung und der Entschlossenheit, die Vielfalt in allen Lebensbereichen zu fördern.
Am Samstag setzte die Börsenvereinsgruppe ihren Einsatz für die Sichtbarkeit von Vielfalt fort, indem sie am Christopher Street Day in Frankfurt teilnahm. Diese Feier war eine weitere Gelegenheit, die Botschaft der Akzeptanz und Unterstützung zu verbreiten und die Bedeutung von Gemeinschaft und Solidarität zu betonen.
Insgesamt war der Pride Apéro ein bedeutender Abend, der nicht nur zur Diskussion anregte, sondern auch die Wichtigkeit von Sichtbarkeit und Unterstützung für die queere Community in den Vordergrund stellte. Die Worte von Karin Schmidt-Friderichs, Marcello Liscia und Timon Gremmels hallen weiterhin nach und motivieren, sich für eine gerechtere und inklusive Gesellschaft einzusetzen.