Jugendliche aus zehn verschiedenen Bundesländern kamen auf Einladung des Arbeitskreises für Jugendliteratur zum zweiten bundesweiten Treffen der „Literanauten überall“.
75 Jugendliche aus 17 Leseclubs von Landshut bis Berlin reisten vom 7. bis 9. November 2014 nach Bad Hersfeld. Die Teilnehmer im Alter von 11 bis 18 Jahren widmeten sich ein Wochenende lang allen Fragen rund um die Literaturvermittlung. Ziel der lesebegeisterten Literanauten ist es, auch leseferne Jugendliche auf Bücher neugierig zu machen.
Dass dies gelingen kann, zeigten an diesem Wochenende die unterschiedlichen Projektpräsentationen der Jugendlichen. Ein Großteil der Leseclubs engagiert sich schon seit einem Jahr bei den „Literanauten überall“. Die bereits erprobten „Lesebotschafter“ nutzten die Bühne, um ihre Erfahrungen mit den Neueinsteigern zu teilen und stellten erfolgreiche Konzepte vor. Die Bandbreite reichte vom Literaturcafé und von Exkursionen zur Frankfurter Buchmesse, über Hörspiel- und Poetry-Slam-Workshops bis hin zum Krimidinner oder zu Schreibwerkstätten. Insgesamt sind im Laufe des letzten Jahres über 50 Literaturveranstaltungen von Jugendlichen für Jugendliche entstanden. Manche von diesen laufen über mehrere Tage, wie das Ferienprogramm des Jugendleseclubs Beckum zu Erstellung einer App rund um ein Jugendbuch. Andere dauern gar Monate, wie das Projekt „KleineSchwestersuppe“ des cg-Leseclubs. In Zusammenarbeit mit gehörlosen Schülern übersetzten die Leseclubmitglieder eine Kurzgeschichte von Finn-Ole Heinrich in Gebärdensprache und drehten einen Film, der die Geschichte für hörende wie gehörlose Zuschauer eindrucksvoll erzählt.
Um die Jugendlichen noch weiter zu schulen, setzten Experten der Literaturszene – Künstler, Bibliothekarinnen, Literatur- und Medienpädagogen – an diesem Bücherwochenende ebenfalls neue Impulse. Die Workshops „Buch sucht Leser“ oder „Wortstark werden, aber wie?“ vermittelten erprobte Methoden der Literaturvermittlung. Im Comiczeichnen und im Schreiben von autobiografischen Texten wurde der Fokus auf die künstlerische Selbsterfahrung gelegt. Einen Blick hinter die Kulissen ermöglichten die Kurse im Projektmanagement sowie der Medienworkshop zur Erstellung einer eigenen Filmdokumentation.
Mit diesem Wissen starten die „Literanauten“ nun in die zweite Projektrunde und konzipieren in Städten wie auf dem Land weitere vielfältige Literaturevents von und für Jugendliche. Die „Literanauten überall“ sind ein bundesweites Leseförderungsprojekt des Arbeitskreises für Jugendliteratur und werden über das Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Eine Teilnahme in dem Programm ist auch für Neueinsteiger noch möglich. Interessierte
Leseclubs bewerben sich direkt beim Arbeitskreis für Jugendliteratur unter www.literanauten.org