Im Jahr 2024 wurde die Internationale Jean-Améry-Gesellschaft ins Leben gerufen, um das literarische Erbe des bedeutenden Essayisten Jean Améry zu würdigen und sein Werk einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Zu den ersten Aktionen dieser neu gegründeten Institution gehört die Vergabe des „Jean-Améry-Preises für europäische Essayistik 2025“. Diese prestigeträchtige Auszeichnung wird vom österreichischen Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport gestiftet und ist mit einem Preisgeld von 12.000 Euro dotiert.
Der Preis wird an den niederländischen Journalisten und Publizisten Geert Mak verliehen, der für seine tiefgründigen Essays und seine Fähigkeit, komplexe gesellschaftliche Themen verständlich zu machen, bekannt ist. Mak hat sich im Laufe seiner Karriere einen Namen gemacht, indem er historische Ereignisse und deren Auswirkungen auf die Gegenwart analysiert und auf diese Weise den Lesern ein besseres Verständnis für die europäische Identität und die damit verbundenen Herausforderungen vermittelt. Seine Werke sind nicht nur informativ, sondern auch literarisch von hohem Wert, was ihn zu einem idealen Träger des Jean-Améry-Preises macht.
Die Wahl von Geert Mak als Preisträger ist nicht nur eine Anerkennung seiner individuellen Leistungen, sondern auch eine Hommage an die Rolle, die Essayistik in der europäischen Kultur spielt. Der Essay als literarische Form ermöglicht es Autoren, persönliche Eindrücke mit gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen zu verknüpfen. Diese Verbindung ist besonders wichtig in einer Zeit, in der Europa von vielfältigen Krisen und Herausforderungen geprägt ist, sei es durch soziale Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheiten oder die fortwährenden Debatten über Migration und Identität.
Die Internationale Jean-Améry-Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung der Essayistik in der europäischen Literatur zu fördern und zu unterstützen. Durch die Vergabe dieses Preises wird nicht nur das Werk Jean Amérys gewürdigt, sondern auch die aktuelle Essayistik in Europa in den Fokus gerückt. Die Gesellschaft möchte durch ihre Aktivitäten einen Raum für den Austausch von Ideen und Perspektiven schaffen und die Relevanz von Essays in der heutigen Zeit unterstreichen.
Geert Mak hat sich durch seine Schriften immer wieder mit der europäisch geprägten Geschichte auseinandergesetzt. Seine Werke sind häufig durch eine journalistische Herangehensweise geprägt, die es ihm ermöglicht, historische Fakten mit persönlichen Erlebnissen zu verknüpfen. Dies macht seine Essays besonders zugänglich für ein breites Publikum. Zudem ist er bekannt für seine Fähigkeit, die europäische Geschichte in einen globalen Kontext zu stellen, was angesichts der heutigen geopolitischen Entwicklungen von großer Bedeutung ist.
Die Entscheidung, Geert Mak den Jean-Améry-Preis zu verleihen, spiegelt das Bestreben der Jury wider, einen Autor auszuzeichnen, der nicht nur literarisch herausragend ist, sondern auch gesellschaftlich relevante Themen behandelt. Der Preis soll dazu anregen, über die Herausforderungen und Chancen nachzudenken, die Europa heute prägen. In einer Zeit, in der die europäische Gemeinschaft oft unter Druck steht, ist es wichtiger denn je, Stimmen zu fördern, die zur Reflexion und zum Dialog anregen.
Die Verleihung des Jean-Améry-Preises für europäische Essayistik 2025 an Geert Mak ist also ein bedeutendes Ereignis für die literarische Landschaft Europas. Sie unterstreicht die Wertschätzung für Essayistik als eine Form des Schreibens, die es ermöglicht, persönliche und gesellschaftliche Narrative miteinander zu verweben und somit einen Beitrag zu einem tiefergehenden Verständnis der europäischen Identität zu leisten. Die Internationale Jean-Améry-Gesellschaft wird mit dieser Preisvergabe nicht nur die Erinnerung an Jean Améry wachhalten, sondern auch die Diskussion über die Rolle der Essayistik in der heutigen Gesellschaft anregen.





















































