Die Kunststiftung Nordrhein-Westfalen hat in einer feierlichen Zeremonie die renommierten Preise für herausragende Übersetzungsleistungen vergeben. In diesem Jahr wurde die Litauisch-Übersetzerin Claudia Sinnig mit dem Hauptpreis ausgezeichnet, was ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten und ihren Beitrag zur Literatur übersetzender Kulturen würdigt. Der Förderpreis, der an aufstrebende Talente verliehen wird, ging an den Übersetzer Andreas Donat für seine bemerkenswerte Arbeit bei der Übersetzung eines schwedischen Werkes.
Liebesbeziehungen und deren Störungen
Um einen Menschen ganz kennenzulernen, ist es notwendig, ihn auch in seinen Liebesbeziehungen zu verstehen … Wir müssen von ihm aussagen können, ob er sich in Angelegenheiten der Liebe richtig oder unrichtig verhält, wir müssen feststellen können, warum er in einem Fall geeignet, im anderen Falle ungeeignet ist oder sein würde.
Wenn man außerdem bedenkt, dass von der Lösung des Liebes- und Eheproblems vielleicht der größte Teil des menschlichen Glücks abhängig ist, wird uns sofort klar, dass wir eine Summe der allerschwerstwiegenden Fragen vor uns haben, die den Gegenstand dieses Buches bilden.
Die Preisverleihung findet am 27. Oktober 2023 in der Landeshauptstadt Düsseldorf statt, wo zahlreiche Gäste aus der Literatur- und Kunstszene erwartet werden. Dieser festliche Anlass bietet nicht nur eine Gelegenheit, die Preisträger zu ehren, sondern auch die Bedeutung der Übersetzung als Brücke zwischen verschiedenen Kulturen und Sprachen zu betonen. Übersetzer spielen eine entscheidende Rolle, indem sie literarische Werke zugänglich machen und somit den Austausch und das Verständnis zwischen verschiedenen Völkern fördern.
Claudia Sinnig hat sich über die Jahre hinweg einen Namen gemacht, indem sie komplexe und oft herausfordernde Texte aus dem Litauischen ins Deutsche überträgt. Ihre Fähigkeit, nicht nur den Inhalt, sondern auch den kulturellen Kontext und die Emotionen der Originaltexte zu bewahren, wird von Fachleuten und Lesern alike hoch geschätzt. Sinnig hat mit ihren Übersetzungen dazu beigetragen, die litauische Literatur in Deutschland bekannt zu machen und ein größeres Publikum für diese oft übersehene Literatur zu gewinnen.
Andreas Donat hingegen hat mit seiner Übersetzung eines schwedischen Buches gezeigt, dass auch neue Talente in der Übersetzungsbranche eine wichtige Rolle spielen können. Er hat sich intensiv mit der schwedischen Sprache und Kultur auseinandergesetzt, um die Nuancen und Feinheiten des Originals in seiner Übersetzung wiederzugeben. Donats Arbeit zeugt von einer tiefen Liebe zur Literatur und dem Bestreben, die Stimmen anderer Kulturen in die deutsche Sprache zu bringen.
Die Entscheidung der Kunststiftung NRW, sowohl einen Hauptpreis als auch einen Förderpreis zu verleihen, reflektiert die Vielfalt der Übersetzungslandschaft und die Notwendigkeit, sowohl etablierte als auch aufstrebende Übersetzer zu unterstützen. In einer Zeit, in der interkultureller Austausch und Verständnis mehr denn je gefragt sind, ist die Rolle der Übersetzer von unschätzbarem Wert. Sie ermöglichen es Lesern, die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten und neue Ideen und Gedanken zu entdecken.
Die Preisverleihung in Düsseldorf wird von verschiedenen literarischen Lesungen und Diskussionen begleitet, die den Austausch über die Bedeutung der Übersetzung und die Herausforderungen, die damit verbunden sind, fördern sollen. Es ist eine Gelegenheit für Übersetzer, Autoren, Verleger und Literaturbegeisterte, sich miteinander zu vernetzen und über die Zukunft der Übersetzung und ihre Rolle in einer globalisierten Welt nachzudenken.
Die Kunststiftung NRW setzt mit dieser Auszeichnung ein Zeichen für die Bedeutung der Übersetzung und fördert nicht nur die Sichtbarkeit der Preisträger, sondern auch das allgemeine Bewusstsein für die Kunst des Übersetzens. Indem sie außergewöhnliche Leistungen in diesem Bereich anerkennt, trägt sie dazu bei, dass die Stimmen von Autoren aus anderen Ländern Gehör finden und ihre Werke in neue Sprachräume eintreten können.
Insgesamt ist die Auszeichnung der beiden Übersetzerinnen ein bedeutender Schritt, um die Wertschätzung für Übersetzungsarbeit zu erhöhen und die kulturelle Vielfalt in der Literatur zu feiern. Die Veranstaltung am 27. Oktober wird somit nicht nur eine Ehrung für die Preisträger, sondern auch ein feierlicher Ausdruck der Kunst des Übersetzens als essenzielle Brücke zwischen Kulturen.