Im Jahr 2025 wurde Tanja Handels mit dem renommierten Christoph Martin Wieland-Übersetzerpreis ausgezeichnet. Diese Ehrung ist nicht lediglich eine Anerkennung ihres außergewöhnlichen Talents in der literarischen Übersetzung, sondern sie verdeutlicht auch die fundamentale Bedeutung, die Übersetzer in einer zunehmend globalisierten Welt innehaben. In Anbetracht der Herausforderungen, die die interkulturelle Kommunikation mit sich bringt, wird der Wert von Tanjas Arbeit besonders deutlich. Sie überwindet sprachliche Barrieren und ermöglicht es den Lesern, Zugang zu literarischen Werken zu erhalten, die ihnen sonst möglicherweise entgangen wären.
Der schreckliche Gott Taa und Die Pilzvergiftung, Satan geht zum Angriff über, Jenseits des Zeittors von H.G. Wells, Malcolm Jameson, Arthur Leo Zagat, David Wright O’Brien
Die Titel-Geschichte „Der Schreckliche Gott Taa“ stammt vom amerikanischen Schriftsteller Malcolm Jameson.
„Die großen Bleichgesichter der Erde brachten den Schrecken zum friedlichen Planeten Arania – sie versklavten seine Bewohner und beraubten ihn seiner Schönheit. Aber das Sklavenvolk, so geduldig es auch war, hatte eine große Macht auf seiner Seite – die Macht von Taa dem Schrecklichen, der eine Welt zerstören konnte!“
Insgesamt vier erstaunliche Geschichten von den großen Pionieren der modernen Fantasy, Mystery und Science-Fiction-Literatur in neuer Übersetzung, die es wert sind zu lesen.
Liebesbeziehungen und deren Störungen
Um einen Menschen ganz kennenzulernen, ist es notwendig, ihn auch in seinen Liebesbeziehungen zu verstehen … Wir müssen von ihm aussagen können, ob er sich in Angelegenheiten der Liebe richtig oder unrichtig verhält, wir müssen feststellen können, warum er in einem Fall geeignet, im anderen Falle ungeeignet ist oder sein würde.
Wenn man außerdem bedenkt, dass von der Lösung des Liebes- und Eheproblems vielleicht der größte Teil des menschlichen Glücks abhängig ist, wird uns sofort klar, dass wir eine Summe der allerschwerstwiegenden Fragen vor uns haben, die den Gegenstand dieses Buches bilden.
Die Kunst der literarischen Übersetzung geht weit über das bloße Übertragen von Wörtern in eine andere Sprache hinaus. Tanja hat sich als herausragende Übersetzerin etabliert, indem sie ein tiefgehendes Verständnis für die Sprachen, aus denen sie übersetzt, mit einem feinen Gespür für die kulturellen, historischen und sozialen Kontexte der Originaltexte verknüpft. Ihr Erfolg basiert auf ihrer bemerkenswerten Sensibilität für sprachliche Nuancen sowie auf ihrem respektvollen Umgang mit dem kulturellen Erbe der Originalwerke. Tanjas Übersetzungen sind nicht nur grammatikalisch einwandfrei, sie sind auch lebendig und ansprechend, was das Lesevergnügen erheblich steigert. Besonders hervorzuheben ist ihre Fähigkeit, die emotionalen Konflikte und inneren Kämpfe der Charaktere so zu vermitteln, dass sie für die Leser verständlich und berührend werden – eine emotionale Tiefe, die in vielen anderen Übersetzungen oft verloren geht.
Ein eindrucksvolles Beispiel für Tanjas Fähigkeiten zeigt sich in ihrer Übersetzung des historischen Romans „Betrug“ von Zadie Smith. In diesem Werk thematisiert Smith komplexe Fragen wie Identität, Rassismus und soziale Gerechtigkeit. Tanjas einfühlsame Übersetzung verleiht den inneren Konflikten der Protagonisten eine Stimme, die sowohl bewegend als auch nachvollziehbar ist. Mit großer Sorgfalt nähert sie sich dem Text und gelingt es, die vielschichtigen Herausforderungen, mit denen die Figuren konfrontiert sind, lebendig zu gestalten. Dies bereichert das Leseerlebnis und ermöglicht es den Lesenden, die unterschiedlichen Erfahrungen und emotionalen Konflikte der Charaktere authentisch nachzuvollziehen.
Der zentrale Antrieb von Tanjas Arbeit ist ihre Liebe zur Sprache und Literatur. Sie strebt danach, Übersetzungen zu schaffen, die sowohl sprachlich präzise als auch emotional fesselnd sind. Ihr klarer und eleganter Stil, kombiniert mit einem feinen Gespür für Nuancen, fördert eine tiefere Verbindung zwischen den Lesenden und den Charakteren. Durch ihre durchdachte Herangehensweise gelingt es ihr, das Wesen des Originaltextes zu bewahren und gleichzeitig neue Perspektiven für das Publikum zu eröffnen. Auf diese Weise trägt sie erheblich zum interkulturellen Verständnis sowie zur Wertschätzung kultureller Vielfalt bei.
Die Verleihung des Christoph Martin Wieland-Übersetzerpreises stellt nicht nur eine persönliche Auszeichnung für Tanja Handels dar, sondern auch eine bedeutende Anerkennung der grundlegenden Rolle, die Übersetzer im kreativen Schaffensprozess spielen. Sie agieren als kulturelle Brückenbauer, die den Austausch von Ideen fördern und literarische Werke über nationale Grenzen hinweg miteinander verknüpfen. Tanjas engagierte und leidenschaftliche Arbeit macht sie zu einer unverzichtbaren Stimme im interkulturellen Dialog und hebt die zentrale Bedeutung von Übersetzungen für das Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen hervor.
Durch ihre herausragenden Leistungen hat sich Tanja Handels einen respektierten Platz in der literarischen Gemeinschaft erarbeitet. Ihre Übersetzung von Zadie Smiths „Betrug“ festigt ihren Ruf als eine der talentiertesten Übersetzerinnen ihrer Generation. Mit ihrem scharfen Blick für Details und präzisen Formulierungen ermöglicht sie es den Lesenden, die komplexen Themen und Charaktere des Romans tiefgründig zu erfassen. Sowohl Leser als auch Kritiker schätzen Tanjas Arbeit, die nicht nur sprachliche Barrieren überwindet, sondern auch das Verständnis für die kulturellen Kontexte vertieft, in denen diese Geschichten verwurzelt sind.
Tanjas Einfluss auf die Literatur und ihre Fähigkeit, Verbindungen zwischen verschiedenen Kulturen zu schaffen, machen sie zu einer zentralen Figur in der modernen Übersetzungslandschaft. Ihr Engagement und ihr Talent positionieren sie als unverzichtbare Akteurin im literarischen Diskurs und betonen die bedeutende Rolle der Übersetzung in einer Welt, die sich zunehmend zusammenschließt.