Nach zwei Jahrzehnten im Management von Bastei Lübbe hat Mathias Siebel den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und verfolgt nun seine Leidenschaft als Autor. In einem aufschlussreichen Gespräch im Kinderbuchpraxis-Podcast berichtet er Dr. Stefan und Mr. Ralf über seine Beweggründe, die ihn dazu veranlassten, unter weiblichen Pseudonymen zu schreiben, und welche Veränderungen sich für ihn seit April ereignet haben.
Mathias Siebel, der in den letzten 20 Jahren maßgeblich an der Entwicklung und dem Erfolg von Bastei Lübbe beteiligt war, hat sich dazu entschieden, seine Karriere in eine neue Richtung zu lenken. Der Wechsel in die Selbstständigkeit als Autor ist für ihn nicht nur ein beruflicher Neuanfang, sondern auch eine Rückkehr zu seinen kreativen Wurzeln. Er hat schon früh eine Leidenschaft für das Schreiben entwickelt und möchte nun die Möglichkeit nutzen, seine eigenen Geschichten zu erzählen.
Im Podcast erklärt Siebel, dass er viele Jahre lang unter weiblichen Pseudonymen veröffentlicht hat. Dieser Schritt war für ihn sowohl eine kreative als auch eine strategische Entscheidung. In der Verlagsbranche, insbesondere im Kinder- und Jugendbuchbereich, gibt es oft vorgefasste Meinungen darüber, welche Art von Geschichten von wem erzählt werden sollten. Indem er ein Pseudonym wählte, konnte er möglicherweise eine breitere Leserschaft ansprechen und sich von den Erwartungen und Stereotypen befreien, die mit seinem echten Namen verbunden sind.
Siebel reflektiert über die Herausforderungen und Vorteile, die mit dem Schreiben unter einem Pseudonym einhergingen. Einerseits bot es ihm die Freiheit, in verschiedenen Genres zu experimentieren, ohne sich um die eigene Marke oder Reputation kümmern zu müssen. Andererseits war es auch eine ständige Herausforderung, die eigene Identität geheim zu halten und sich in verschiedenen Rollen zu bewegen. Diese duale Identität führte oft zu inneren Konflikten, die letztendlich seine Entscheidung beeinflussten, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und sich endlich als Autor zu präsentieren, ohne die Notwendigkeit eines Pseudonyms.
Seit April hat sich für Siebel viel verändert. Er hat sich von den Verpflichtungen und dem Druck des Verlagsgeschäfts gelöst und die Freiheit gewonnen, seine Kreativität voll auszuleben. Diese neue Phase seines Lebens ist geprägt von der Möglichkeit, eigene Geschichten zu entwickeln und sein Publikum direkt anzusprechen. Siebel ist begeistert von den neuen Herausforderungen, die die Selbstständigkeit mit sich bringt, und sieht die Chance, seine eigene Stimme zu finden und zu stärken.
Im Gespräch mit Dr. Stefan und Mr. Ralf äußert er auch seine Gedanken zur aktuellen Situation im Kinderbuchmarkt. Er betont, wie wichtig es ist, neue und vielfältige Stimmen zu fördern, um die Leserschaft anzusprechen und zu inspirieren. Die Vielfalt der Geschichten, die erzählt werden, spiegelt die Realität wider und bietet jungen Lesern die Möglichkeit, sich mit unterschiedlichen Perspektiven auseinanderzusetzen.
Mathias Siebel ist überzeugt, dass die Zeiten sich ändern und dass die Leser offen für neue Ideen und Formate sind. Dies gibt ihm Hoffnung und Motivation für seine eigenen Projekte. Er plant, verschiedene Themen und Genres in seinen kommenden Büchern zu erkunden und dabei sowohl Kinder als auch Erwachsene anzusprechen.
Der Wechsel von einer Führungsposition im Verlag zur Selbstständigkeit als Autor ist für Siebel ein mutiger Schritt, der ihm die Möglichkeit gibt, seine Leidenschaft für das Schreiben wiederzuentdecken. Sein Werdegang zeigt, dass es nie zu spät ist, seine Träume zu verfolgen und neue Wege zu gehen. Mit einem frischen Blick auf die Kinderbuchlandschaft und einem tiefen Verständnis für die Branche ist Mathias Siebel bereit, seine Geschichten mit der Welt zu teilen und dabei eine neue Generation von Lesern zu inspirieren.