Im Herbst 2021 eröffnete die Mayersche Buchhandlung ihr neu gestaltetes Stammhaus in Aachen, das mit einem innovativen Konzept aufwartete. Über eine Fläche von 800 Quadratmetern wurden gastronomische Angebote auf allen vier Etagen integriert. Diese Selbstbewirtschaftung sollte nicht nur die Attraktivität der Buchhandlung erhöhen, sondern auch ein neues, einladendes Ambiente schaffen, in dem sich Kunden wohlfühlen und verweilen können.
Ursprünglich war die Idee, dass die Mayersche die gastronomischen Angebote vollständig in Eigenregie betreibt. Man wollte eine Verbindung zwischen Literatur und Kulinarik schaffen, um die Kunden nicht nur beim Stöbern in Büchern zu begleiten, sondern auch mit einem ansprechenden gastronomischen Erlebnis zu verwöhnen. Das Konzept war ambitioniert und zielte darauf ab, die Buchhandlung zu einem kulturellen Treffpunkt zu machen, der über das bloße Buchangebot hinausgeht.
Doch wie so oft im Unternehmertum, bedarf es einer ständigen Anpassung an die Gegebenheiten und Wünsche der Kunden. Im Laufe der Zeit wurde deutlich, dass das ursprüngliche Konzept nicht in der gewünschten Form funktionierte. Um den Anforderungen des Marktes und den Erwartungen der Kunden gerecht zu werden, entschloss sich die Mayersche zu einer Neuausrichtung ihrer gastronomischen Angebote. Diese Anpassung umfasste nicht nur die Einführung eines Pächters, sondern auch eine gezielte Veränderung der Flächennutzung.
Marie-Kristin Dammer, die für die Entwicklung und Umsetzung des neuen Konzeptes verantwortlich ist, erläutert die Hintergründe dieser Entscheidung. Laut Dammer war es wichtig, die Bedürfnisse der Kunden und die Dynamik des Marktes zu berücksichtigen. „Wir haben festgestellt, dass es sinnvoll ist, mit einem erfahrenen Pächter zusammenzuarbeiten, der bereits über das nötige Know-how in der Gastronomie verfügt. Dies ermöglicht uns, ein höheres Maß an Professionalität und Qualität zu gewährleisten, das wir in der Eigenbewirtschaftung nicht immer erreichen konnten,“ erklärt sie.
Die Zusammenarbeit mit einem externen Pächter hat zudem den Vorteil, dass die Mayersche sich stärker auf ihre Kernkompetenzen – das Buchgeschäft und die Förderung der Lesekultur – konzentrieren kann. Der Pächter bringt frische Ideen und neue Impulse mit, die das gastronomische Angebot beleben und erweitern. So können die Kunden nun nicht nur in Ruhe lesen und stöbern, sondern auch qualitativ hochwertige Speisen und Getränke genießen, die saisonal und regional ausgerichtet sind.
Ein weiterer Aspekt der Neuausrichtung war die flexible Gestaltung der Flächennutzung. Die Mayersche hat die verschiedenen Etagen des Hauses nun neu definiert, um eine optimale Nutzung der Räumlichkeiten zu gewährleisten. Hierbei ist es wichtig, dass die verschiedenen Bereiche harmonisch aufeinander abgestimmt sind, um eine einladende Atmosphäre zu schaffen. Kunden sollen sich eingeladen fühlen, Zeit in diesem besonderen Ort zu verbringen, sei es beim Lesen eines Buches, beim Arbeiten oder beim geselligen Beisammensein.
Das Feedback der Kunden nach der Umsetzung dieser Änderungen ist überwältigend positiv. Viele Besucher schätzen die neue Dynamik und die Vielfalt der gastronomischen Angebote, die jetzt zur Verfügung stehen. Die Mayersche hat es geschafft, einen Ort zu kreieren, der sowohl Literaturfreunde als auch Genussliebhaber anspricht und somit eine breitere Zielgruppe erreicht.
Insgesamt zeigt die Neuausrichtung der Mayerschen Buchhandlung in Aachen, wie wichtig es ist, auf Veränderungen im Markt zu reagieren und das eigene Konzept kontinuierlich zu hinterfragen. Die Kombination aus Buchhandlung und Gastronomie hat das Potenzial, eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen, die sowohl zum Lernen als auch zum Entspannen einlädt. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass auch traditionelle Unternehmen bereit sein müssen, neue Wege zu gehen, um im Wettbewerb bestehen zu können.