Das tödliche Autogramm

von

Alphonse Allais

Ich war für einige Monate von Paris
abwesend, da ich eine Erkundungsreise in die Nordwestregion von
Courbevoie unternommen hatte.

Als ich nach Paris zurückkehrte,
stapelten sich Briefe auf dem Schreibtisch meines Arbeitszimmers;
darunter auch einer mit schwarzem Rand.

So erfuhr ich mit schmerzlichem
Erstaunen vom Tod meines armen Freundes Bonaventure Desmachins, der
im Alter von 28 Jahren verstorben war.

„Wie kann das sein?“, rief
ich aus. „Desmachins! Ein so gesunder, kräftiger junger Mann!“

Doch als ich einige Stunden später
erfuhr, woran Desmachins gestorben war, verwandelte sich mein
schmerzliches Erstaunen in solches Staunen, dass ich fast umgefallen
wäre.

„Wie kann das sein?“, rief
ich erneut. „Desmachins! Ein so besonnener, tugendhafter Mann!“

Tatsächlich schien die Sache
unglaublich.

Armer Desmachins! Ich erinnere mich
noch, wie ruhig, gepflegt und geordnet er immer war.

Er hatte sicherlich seine kleinen
Macken, aber wer hat die nicht?

Zum Beispiel hätte er für alles Geld
der Welt keine Briefmarke woanders als bei der „Civette du
Théâtre-Français“ gekauft. Er behauptete, dass er durch den
Kauf dort erheblich bei den Portokosten sparte, da die Briefmarken
von der Civette trockener und daher leichter waren und die
Korrespondenz weniger belasteten.

Eine harmlose Macke, nicht wahr?

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