In einer gemeinsamen Stellungnahme haben sich 40 Organisationen und Akteure aus dem Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft gegen das kürzlich von der Europäischen Kommission vorgelegte Umsetzungspaket zur generativen Künstlichen Intelligenz (KI) ausgesprochen. Diese Akteure, die eine Vielzahl von kreativen Disziplinen vertreten, äußern ihre Besorgnis über die potenziellen Auswirkungen der neuen Regelungen auf die Rechte von Kreativen und Urhebern.
Die Kritik richtet sich insbesondere darauf, dass die Europäische Kommission in ihrem Ansatz die wesentlichen Anliegen und Bedürfnisse der Rechteinhaber nicht ausreichend berücksichtigt. Die Organisationen betonen, dass die Schaffung von KI-Technologien, die in der Lage sind, kreative Inhalte zu erzeugen, die grundlegenden Prinzipien des Urheberrechts und der geistigen Eigentumsrechte in Frage stellen könnte. Sie fordern eine umfassendere Berücksichtigung der Rechte und Interessen der Kreativen in der Debatte über die Regulierung von generativer KI.
In ihrem Statement wird darauf hingewiesen, dass die rasante Entwicklung der generativen KI in den letzten Jahren das kreative Schaffen nachhaltig beeinflusst hat. KI-gestützte Systeme können mittlerweile eigenständig Musik, Texte, Kunstwerke und viele weitere Formen kreativer Inhalte generieren. Dies wirft nicht nur Fragen hinsichtlich der Urheberschaft auf, sondern auch darüber, wie diese Inhalte monetarisiert und lizenziert werden können. Die besorgten Organisationen fordern eine klare rechtliche Grundlage, die sicherstellt, dass die Schöpfer dieser Inhalte angemessen entlohnt und in ihren Rechten geschützt werden.
Ein zentraler Punkt der Kritik ist die Befürchtung, dass das neue Gesetzgebungspaket potenziell den Zugang zu geistigem Eigentum für KI-Entwickler erleichtern könnte, ohne die notwendigen Schutzmaßnahmen für die Rechteinhaber zu implementieren. In der Stellungnahme wird darauf hingewiesen, dass diese Entwicklung nicht nur die wirtschaftliche Basis von Künstlern und Kreativen gefährden könnte, sondern auch die Vielfalt und Qualität der kulturellen Produktion beeinträchtigen würde. Die Organisationen befürchten, dass eine unregulierte Nutzung von KI in kreativen Prozessen dazu führen könnte, dass einzigartige künstlerische Stimmen in der Masse generischer Inhalte untergehen.
Die 40 Unterzeichner des Statements fordern daher, dass die Europäische Kommission in ihren Überlegungen die Perspektive der Kreativen und Rechteinhaber stärker einbezieht. Sie schlagen vor, dass anstelle von pauschalen Regelungen, die potenziell schädliche Auswirkungen auf die Kreativwirtschaft haben könnten, spezifische Rahmenbedingungen geschaffen werden sollten, die den besonderen Herausforderungen und Bedürfnissen dieser Branche gerecht werden. Dies könnte beispielsweise durch die Einführung von klaren Regeln zur Vergütung von Urhebern oder durch die Etablierung von Mechanismen zur Förderung von Transparenz in der Nutzung von KI-gestützten kreativen Prozessen geschehen.
Darüber hinaus wird in der Kritik auch die Notwendigkeit betont, einen Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren der Kreativwirtschaft und den Entwicklern von KI-Technologien zu fördern. Ein solcher Austausch könnte helfen, Lösungen zu finden, die sowohl den technologischen Fortschritt als auch die Interessen der Kreativen berücksichtigen. Die Unterzeichner appellieren an die Europäische Kommission, die Anliegen der Kreativen ernst zu nehmen und in die künftigen Verhandlungen über die Regulierung von KI einzubeziehen.
Insgesamt zeigt die Stellungnahme der 40 Organisationen, dass die Diskussion um generative KI und deren Regulierung weitreichende Implikationen für die Kultur- und Kreativwirtschaft hat. Die Bedenken der Kreativen müssen gehört und in die Gesetzgebung integriert werden, um einen fairen und nachhaltigen Umgang mit den Herausforderungen und Chancen der neuen Technologien zu gewährleisten. Ein solcher Ansatz könnte dazu beitragen, die kulturelle Vielfalt zu bewahren und die Rechte derjenigen zu schützen, die das kreative Schaffen in Europa prägen.