Wenn wir unsere Erinnerung an die derzeitige Krise schon jetzt gestalten – anstatt auf den Sonnenuntergang zu warten –, dann bestimmen wir selbst, um wen wir trauern und wen wir zu Grabe tragen, welche Krisen-Appelle wir als Ruf zu welcher Ordnung erhören, welchen Fragen wir überhaupt unsere Aufmerksamkeit schenken, welche Ausgangspunkte wir nicht einmal mehr für einen kurzen Moment in Erwägung ziehen, wem wir eine Übergabe verweigern und ob unsere Gebete für die Toten eher ein Aufruf oder eine Beschwerde oder eine Aufforderung zum Kampf sein werden.
Quelle: Goethe-Institut