Im Netz der Lügen: Kapitel 3 – Die ersten Spuren

 

Entschlüsselung des USB-Sticks

Zurück im Polizeipräsidium nahm sich Lena
Schwarz sofort der Aufgabe an, den USB-Stick vollständig zu
analysieren. Sie hatte bereits einige Daten entschlüsselt, aber sie
wusste, dass es noch mehr gab, was darauf wartete, entdeckt zu
werden. Während sie in ihrem Büro an ihrem Laptop saß, sah Max ihr
zu und überlegte, welche Geheimnisse sie wohl aufdecken würde.

Lenas Finger flogen über die Tastatur, während
sie verschiedene Programme und Algorithmen einsetzte, um die
verschlüsselten Dateien zu knacken. „Dieser Stick ist gut
gesichert“, sagte sie, ohne den Blick von ihrem Bildschirm zu
nehmen. „Hoffmann wusste, was er tat. Es wird etwas Zeit brauchen,
alles zu entschlüsseln.“

Max nickte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
„Wir haben Zeit. Wir müssen nur sicherstellen, dass wir alles
finden, was wir brauchen, um Richter zu überführen.“

Stunden vergingen, und langsam aber sicher begann
Lena, Fortschritte zu machen. Sie knackte eine Datei nach der anderen
und durchsuchte sie nach relevanten Informationen. Immer wieder stieß
sie auf Hinweise, die die Verbindung zwischen Hoffmann und Richter
sowie deren illegale Aktivitäten bestätigten.

Plötzlich hielt Lena inne und schaute Max an.
„Ich glaube, ich habe etwas Großes gefunden.“

Max setzte sich aufrechter hin. „Was ist es?“

Lena drehte den Bildschirm zu ihm und zeigte auf
eine Datei mit dem Titel „Projekt Zenith“. „Es scheint eine
detaillierte Aufzeichnung eines geheimen Bauprojekts zu sein.
Hoffmann hat alles dokumentiert – die beteiligten Firmen, die
Geldflüsse und die Verantwortlichen. Und Richter ist mittendrin.“

Max beugte sich näher zum Bildschirm. „Projekt
Zenith? Davon habe ich noch nie gehört. Was genau ist das?“

Lena scrollte durch die Datei und las vor:
„Projekt Zenith ist ein umfangreiches Bauvorhaben, das offiziell
als umweltfreundliches Wohnprojekt deklariert ist. In Wahrheit
handelt es sich jedoch um ein Deckmantel für Geldwäsche und
illegale Finanztransaktionen. Hoffmann hat detaillierte Berichte über
jeden Schritt des Projekts verfasst, einschließlich Treffen,
Absprachen und Bestechungen.“

Max runzelte die Stirn. „Das ist gewaltig. Wenn
wir das beweisen können, haben wir Richter. Hat Hoffmann noch mehr
dazu geschrieben?“

Lena nickte und öffnete eine weitere Datei. „Hier
sind die Kommunikationsprotokolle. Hoffmann hat E-Mails und
Nachrichten zwischen den Beteiligten abgefangen und gespeichert. Es
gibt direkte Beweise dafür, dass Richter und seine Komplizen große
Summen Geldes durch dieses Projekt geschleust haben.“

Max konnte es kaum glauben. „Das ist der
Durchbruch, den wir gebraucht haben. Hoffmann hat uns den Fall
praktisch auf einem Silbertablett serviert. Aber warum hat er das
nicht früher der Polizei übergeben?“

Lena blätterte durch die letzten Dateien. „Es
sieht so aus, als hätte Hoffmann versucht, die Beweise zu sammeln
und sich abzusichern, bevor er an die Öffentlichkeit ging.
Vielleicht wusste er, dass seine Zeit knapp war. In einem seiner
letzten Einträge schreibt er, dass er sich verfolgt fühlt und Angst
hat, dass ihm etwas zustoßen könnte.“

Max fühlte einen Kloß im Hals. „Er hat es
nicht mehr geschafft. Wir müssen sicherstellen, dass seine Arbeit
nicht umsonst war. Diese Beweise müssen sicher aufbewahrt und
ausgewertet werden.“

Lena nickte zustimmend. „Ich werde alles auf
externe Festplatten kopieren und zusätzliche Sicherungen anlegen.
Wir können nicht riskieren, dass diese Daten verloren gehen.“

Während Lena weiter an der Sicherung der Daten
arbeitete, griff Max zum Telefon und rief Julia an. „Julia, wir
haben durch den USB-Stick detaillierte Beweise für Richters illegale
Aktivitäten gefunden. Wir brauchen dich hier, um die rechtlichen
Schritte vorzubereiten.“

Julia antwortete prompt. „Ich bin auf dem Weg.
Das sind großartige Neuigkeiten, Max. Wir werden Richter kriegen.“

Max legte auf und sah zu Lena, die mit
hochkonzentrierter Miene weiterarbeitete. „Gut gemacht, Lena. Du
hast uns einen gewaltigen Schritt nach vorne gebracht.“

Lena lächelte kurz, bevor sie sich wieder ihren
Aufgaben widmete. „Das ist nur der Anfang, Max. Wir müssen
sicherstellen, dass wir jede einzelne Datei überprüfen und jede
Spur verfolgen. Richter darf nicht entkommen.“

Max nickte und fühlte eine Welle der Zuversicht.
Die Beweise waren stark, und mit Julia an ihrer Seite wussten sie,
dass sie eine gute Chance hatten, den Fall erfolgreich abzuschließen.
Aber er wusste auch, dass Richter nicht ohne Gegenwehr aufgeben
würde. Die kommenden Tage würden entscheidend sein, und sie mussten
vorbereitet sein.

Während die Nacht hereinbrach, arbeiteten Max und
Lena unermüdlich weiter. Die Entschlüsselung des USB-Sticks hatte
ihnen die Augen für das Ausmaß von Richters Verbrechen geöffnet.
Nun lag es an ihnen, diese Informationen zu nutzen, um Gerechtigkeit
für Markus Hoffmann zu erlangen und die dunklen Machenschaften von
Jens Richter ans Licht zu bringen.

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